Bewegte Zeiten
STRATEGISCHES DENKEN
Um Ihre Assoziationen bei diesem Thema gleich ein bisschen zu schieben: Schauen Sie doch noch einmal auf unser Titelbild! Sie sehen Bewegung! Und Sie sehen Freude und Kinderlachen! Ja, Bewegung ist gesund, hält unseren Körper fit und vital und unseren Geist flexibel und anpassungsfähig. Mit Bewegung können wir nicht einrosten, können nicht auf Positionen oder in Gewohntem verharren. So gesehen ist Bewegung super positiv.
Aber wahrscheinlich denken die meisten von uns zurzeit an all die Veränderungen, die Herausforderungen, das täglich Neue und haben (vielleicht) das Gefühl: Wir werden bewegt. Oder auch: Es überrollt uns.
Ja, auch wir haben zeitweise das Gefühl: Wir werden bewegt. Die nicht neuen, aber zum Teil extrem beschleunigten Themen erzwingen von uns REAGIEREN, das unser sonstiges planvolles AGIEREN in den Hintergrund treten lässt. Die Themen, mit denen wir uns auseinander setzen, sind vielfältig und gefühlt omnipräsent:
- Klimaschutz und Hitzeanpassung, Heizungsumbau und Solarenergie, Trockenheit und Natur in der Stadt;
- Energieeffizienz und Energie sparen, energetische Modernisierung und Versorgungssicherheit;
- Materialpreise und Lieferengpässe, Fachkräftemangel und Firmenaufgaben;
- Zinserhöhungen und Inflation, Kostensteigerungen und Betriebskosten,
womit wir wieder bei Heizungsumbau, Solarenergie und Trockenheit angekommen wären. Das Ganze könnten wir auch als Endlosschleife verstehen, zwischendurch noch befeuert durch Krieg und Corona und vom Dauerbrenner Digitalisierung.
Aber: Es bleibt ein TROTZDEM oder besser ein TROTZ ALLEM! Ganz bewusst haben wir uns nicht für den Titel „stürmische Zeiten“ entschieden. Denn mit „stürmisch“ wären wir den Gewalten ausgeliefert, sie wären unberechenbar und unbeherrschbar. Und was wäre, wenn es noch stürmischer kommt? Das einzige, was wirklich unberechenbar und unvorhersehbar ist, sind die Entscheidungen unserer Entscheider, sowohl der Bundes- als auch der Landeregierung. Diese könnten die Bewegung dann doch schon mal zum Wirbelsturm werden lassen.
Wir bleiben bei den Chancen, die jede Veränderung, jede Bewegung mit sich bringt. Auch wenn diese zunächst den Raum für eigenes AGIEREN, für freies Gestalten einschränkt und wir sicher auch Schwerpunktthemen anders setzen oder verschieben müssen, besinnen wir uns auf unsere Stärken: strategisches, planvolles, vorausschauendes Handeln und verlässliche Kontinuität. Sicher, Neues verändert den Blickwinkel, erfordert anderes Herangehen und erzwingt manchmal neue, bisher nicht gekannte oder genutzte Lösungen. Damit bewegen auch wir uns als Genossenschaft, aber das haben wir ja schon immer getan. Und wir stellen uns den Herausforderungen, aber das haben wir auch schon immer getan. Und wir haben den Vorteil: Wir kennen schon schlechte Zeiten, wir können auf Erfahrungen zurückgreifen.
Schwierige, bewegte Zeiten haben auch Vorteile: Wir besinnen uns auf das Wesentliche, auf das wirklich Wichtige. Unsere genossenschaftlichen Grundprinzipien und unser genossenschaftlicher Auftrag bilden nach wie vor die Leitlinien unseres Handelns. Wir fördern unsere Mitglieder durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung. Das werden wir auch weiterhin tun, soweit es in unserer Macht steht und bleiben damit als Genossenschaft ein Anker im Meer, der Fels in der Brandung oder auch einmal das Auge im Zyklon.
Antje Neelmeijer