Engagement

Vertreter im Interview

Interview Vertreter
v.l. Tina Marr, Michael Gröschel, Beate Mieth

Beate Mieth und Michael Gröschel

Liebe Frau Mieth, lieber Herr Gröschel, Sie sind beide Vertreter in unserer Genossenschaft und bereit, unseren Lesern einen Einblick zu geben, was es heißt, Vertreter bei der EWG zu sein. Was hat Sie eigentlich motiviert, ehrenamtlich das Vertreteramt bei der EWG auszuüben?

 

Michael Gröschel:  Mir ist es wichtig, selbst aktiv zu werden. Es entsteht häufig zu schnell und leicht Unmut bei Situation, mit denen mancher unzufrieden ist, auch weil man die Hintergründe nicht kennt. Als Mitglied der Genossenschaft bin ich Miteigentümer und möchte meinen Einfluss- und auch Entscheidungsmöglichkeiten nutzen. Außerdem finde ich es interessant, hinter die Kulissen der Genossenschaft zu blicken.

Eine weitere große Motivation ist für mich als Mitglied der Genossenschaft heute – wie auch in Zukunft – bezahlbares Wohnen. Dazu möchte ich gerne meinen Teil beitragen. Nicht zuletzt bin ich gern Ansprechpartner für meine Nachbarn und freue mich, wenn man etwas bewegen kann.

Beate Mieth: Dem kann ich mich nur anschließen. Mir war noch wichtig, die Interessen und Anliegen der jüngeren Generation einzubringen, damit auch diese Gehör finden.

Das ist ein guter Punkt. Nächstes Jahr steht bei der EWG wieder die Wahl der Vertreter an. Was würden Sie unseren Mitgliedern – besonders jüngeren – sagen, die sich für das Vertreteramt interessieren? Was erwartet einen Vertreter bei der EWG?

Beate Mieth:  Ich bin damals ganz unbedarft in das Amt gestartet und wusste nicht, was mich erwartet. Bei meiner ersten Vertreterberatung wurden wir vom Vorstand sehr umfassend zum aktuellen Baugeschehen und zu den Finanzen der Genossenschaft informiert. In diesen jährlichen Beratungen gibt es auch Raum zur Diskussion und Zeit für Fragen. Hier kann man Anliegen aus der Nachbarschaft an die Genossenschaft herantragen und offene Fragen klären. In der Vertreterversammlung werden dann fast ausschließlich Beschlüsse gefasst, der Jahresabschluss bestätigt oder z.B. der Aufsichtsrat neu- oder wiedergewählt.

Michael Gröschel:  Ich kann nur jedem empfehlen, sich einzubringen. Der Aufwand mit den 2 Vertreterveranstaltungen jährlich ist wirklich überschaubar. Der Kontakt mit der Nachbarschaft ist etwas sehr Positives und bereichert das Miteinander.

Nächstes Jahr endet schon Ihre erste, 5-jährige Amtsperiode als Vertreter der Genossenschaft. Wir freuen uns, dass Sie wieder bereit sind, zu kandidieren. Was treibt Sie heute an, das Amt auszuüben?

Beate Mieth:  Ich bin sozusagen ein Kind der EWG und kenne einige Quartiere und deren Entwicklung von klein auf. In der Familie war es selbstverständlich, sich für die Genossenschaft einzusetzen und deswegen wollte ich das auch tun. Heute motiviert mich außerdem, dass ich meinen Nachbarn weiterhelfen kann, oft schon direkt durch Zuhören oder wenn ich die eine oder andere Information aus den Vertreterveranstaltungen weitergebe. Manchmal bin ich 2 Stunden lang den Müll rausbringen. Die Familie wundert sich dann nicht sondern weiß: Beate steht wieder Rede und Antwort als Vertreterin.

Werden Sie als Vertreter in Ihrem Gebiet oft angesprochen?

Michael Gröschel:  Ja, hin und wieder. Es gehört für mich zu den Aufgaben des Vertreters, das Sprachrohr zur Genossenschaft zu sein, Fragen und Anliegen meiner Nachbarn zu bündeln und weiterzugeben. Umgekehrt bin ich durch die Einblicke in die Finanzen und die Entwicklung der Genossenschaft, die ich als Vertreter erhalte, auskunftsfähig und kann sogar ab und zu dem Buschfunk entgegenwirken.

Beate Mieth:  Gelegentlich wird man auch wegen Kleinigkeiten angesprochen. Ich höre gerne zu, nehme aber auch schon mal den Wind aus den Segeln und rufe in Erinnerung, dass es bei der Genossenschaft vor allem um die Interessen der Gemeinschaft und letztlich um das Große und Ganze geht.

Gibt es in Ihren Augen Dinge, die Sie sich anders wünschten oder besser laufen könnten bei der Kommunikation und der Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Vertretern?

Michael Gröschel:  Ich würde mir wünschen, mehr in Entscheidungen einbezogen zu werden, mehr Mitspracherecht oder zumindest mehr Hintergrundinformationen zu Entscheidungen zu erhalten. Ich könnte mir vorstellen, die Vertreterberatung nicht nur einmal jährlich, sondern zweimal – im Frühjahr und im Herbst – durchzuführen. In einem Jahr passiert viel, daher würde ich eine zweite Beratung sehr begrüßen. Letztlich ist Information und Kommunikation alles.

Das sehen wir genauso, miteinander reden und an Themen gemeinsam am Ball zu bleiben, ist auch uns sehr wichtig. Wir nehmen Ihren Vorschlag gerne mit, bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für das Gespräch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen!

30. Mai 2024

Tina Marr

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